Elisabeth-Kirche Limbach
Ein kulturhistorisches Kleinod unter den Dorfkirchen im Westrich ist die Elisabethkirche in Limbach.
Bereits um 1200 n. Chr. stand an dieser Stelle eine kleines Kapellchen. Gräfin Loretta von Saarbrücken verlor ihren Ehemann Gottfried von Apremont 1249, als dieser auf einem Kreuzzug nach Ägypten verstarb. Noch im selben Jahr stiftete sie gemeinsam mit ihrem Vetter und Lehensmann Johann I. von Kirkel zum Seelenheil ihres Mannes eine neue Kapelle. Zu Ehren der zu jener Zeit bekannten, schon 1235 heiliggesprochenen Landgräfin Elisabeth von Thüringen (sie lebte auf der Wartburg), widmete Loretta ihre Kapelle der heiligen Elisabeth. Auch sie hatte ihren Mann Ludwig IV., Landgraf zu Thüringen, bei einem Kreuzzug verloren. 1227 war er im Heiligen Land verstorben.
Beschreibung
Das ursprüngliche Kapellchen, das nun als Kirchturm diente, wurde daraufhin zur Elisabethkirche ausgebaut. Sie fungierte jahrhundertelang als Filialkirche auf dem rechten Bliesufer für die Mutterkirche St. Martin (aus dem 9. Jahrhundert), die sich auf der linken Bliesseite, in der alten „Dorfstatt Lympach“, dem heutigen Altstadt, befand.
1727 wurde das Kirchenschiff erhöht und 1771 nach Plänen des Architekten Philipp Heinrich Hellermann nach Westen hin im Barockstil erweitert. Das Eingangsportal verlegte man dabei von der West- auf die Südseite. Von diesem großen Erweiterungsbau ist bis heute eine einzige Originalbank übriggeblieben, deren Seitenteil mit einer geschnitzten Randrille versehen ist.
Erst 1826 konnte die Protestantische Kirchengemeinde die Schäden der letzten Kriege (Revolutions- und Napoléonische Kriege 1792 - 1807, Befreiungskriege 1813 - 1815) an und in der Kirche beseitigen. Trotz der im Lande herrschenden Not bekam die Elisabethkirche eine neue Kanzel, eine Empore im klassizistischen Stil, einen hölzernen Altar, einen Pfarrstuhl und neue Bänke nach dem Muster der einzig erhaltenen Bank von 1727. 1846 folgte die erste Orgel, erbaut von Carl Wagner aus Kaiserslautern. Im Jahre 1922 wurde das Gebäude ein weiteres Mal umfassend renoviert.
Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche 1964 nach Plänen des Limbacher Architekten Erhard Roland wieder aufgebaut. 1968 zog die jetzige Orgel ein, erbaut vom Orgelbauunternehmen G. F. Steinmeyer aus Bayern. 1980, zum 400. Jubiläum des Kirchturms, erfolgte eine weitere größere Renovierung in und an der Kirche. 2005 wurde sie unter Leitung des Architekten Gunther Urban Ecker aus Bexbach erneut ausgiebig renoviert, mitsamt einer Erneuerung des Daches.
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Adresse
66459 Kirkel