Der Westwall in Heckendalheim
In den dunklen Zeiten der nationalsozialistischen Diktatur wurde 1938 bei Heckendalheim ein Ergänzungsabschnitt des sogenannten „Westwals“ gebaut
Beschreibung
. Das Dorf mit 700 Einwohnern musste hierfür über 500 Arbeiter aus ganz Deutschland aufnehmen, die hierher zwangsverpflichtet worden waren. Der Westwall war eine über ca. 630 km verteilte Verteidigungsanlage, die zwischen 1936 und 1940 entlang der Westgrenze des Deutschen Reichs errichtet worden ist.
Der Westwall bestand aus über 18.000 Bunkern, Stollen sowie zahllosen Gräben und Panzersperren. Auch in Heckendalheim wurden auf vielen Kilometern Panzersperren gebaut. Diese sogenannte „Höcker“ aus Stahlbeton standen in mehreren Reihen auf einem gemeinsamen Fundament. Dahinter befanden sich in regelmäßigen Abständen Maschinengewehr-Kasematten mit Gruppenunterständen in Betonstärken zwischen 2 und 3,5 Metern.
In Heckendalheim waren dies oft die „Regelbauten 10” des Limes-Programms: Ein Unterstand für eine Gruppe mit angehängtem Kampfraum für das Maschinengewehr. Deren Wände hatten eine Betonstärke von 1 ,5 Metern. Bei Kriegsbeginn waren die Verteidigungsanlagen fertiggestellt und die Arbeiter verließen Heckendalheim wieder.
Der Westwall erwies sich im folgenden Kriegsverlauf trotz seiner gewaltigen Dimensionen mehr von propagandistischem als von strategischem Wert. Erst mit der Landung der Alliierten in der Normandie am 6. Juni 1944 bekam der Westwall wieder eine Bedeutung. Die Front rückte sehr schnell näher und die deutsche Wehrmacht versuchten eilig die heruntergekommene Anlage wiederherzustellen. Wegen der alliierten Luftüberlegenheit gelang dies aber nur noch bedingt. So konnte der Westwall bei Heckendalheim nach heftigen Kampfhandlungen innerhalb weniger Tage Mitte März 1945 genommen werden.
Nach dem Krieg wurde die Anlage komplett geschleift. Heute erinnern nur noch die etwa 120 Bunkerruinen in und rund um Heckendalheim sowie die Panzermauer an der oberen St. Ingberter Straße an die einst gewaltige Verteidigungsanlage.
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