© Saarpfalz-Touristik, Eike Dubois
Was ist ein Biosphärenreservat?
Erfahren Sie hier mehr zu den UNESCO-Biosphärenreservaten und welche Besonderheiten Sie in der Biosphäre Bliesgau erwarten.
Im folgenden Erklärvideo können Sie sich mit Julia und Onkel Arne ein Bild von den Aufgaben der deutschen Biosphärenreservate machen.
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Biosphärenreservate sind Modellregionen für eine nachhaltige Entwicklung. Das heißt, dass hier Wirtschaftsweisen und Lebensstile entwickelt werden sollen, die Natur und Mensch in Einklang bringen. Biosphärenreservate werden weltweit von der UNESCO ausgezeichnet.
Anders als im Nationalpark stehen in Biosphärenreservaten der wirtschaftende Mensch und die Natur im Mittelpunkt. So sind Natur- und Artenschutz in Biosphärenreservaten eine zentrale Aufgabe, aber auch Landwirtschaft, Tourismus, Forstwirtschaft, Fischerei, Siedlungsentwicklung, Verkehr, Gewerbe, Kultur und auch soziale Belange sollen sich im Einklang mit der Natur positiv entwickeln.
Darüber hinaus spielen in Biosphärenreservaten die Erforschung der Mensch-Umwelt-Beziehungen, die ökologische Umweltbeobachtung und die Umweltbildung eine wichtige Rolle. -
Das Biosphärenreservat Bliesgau ist Teil eines weltweiten Netzwerks. Biosphärenreservate werden im Rahmen des Programms „Man and Biosphere/ Der Mensch und die Biosphäre“ von der UNESCO international anerkannt. In Deutschland gibt es insgesamt 18 Biosphärenreservate, davon sind 16 von der UNESCO anerkannt, weltweit gibt es über 700 Biosphärenreservate.
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Das Biosphärenreservat Bliesgau liegt im südöstlichen Teil des Saarlandes, an der Grenze zu Frankreich und Rheinland-Pfalz.
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Ein Biosphärenreservat ist in drei Zonen unterteilt: die Kernzone, die Pflegezone und die Entwicklungszone.
Die Kernzone dient zum langfristigen Schutz. Sie ist in der Regel von jeglicher Nutzung ausgeschlossen. Die Kernzone muss in einem anerkannten Biosphärenreservat mindestens 3% der Fläche einnehmen. Hier gilt der allgemeine Prozessschutz, d. h. dass diese Zone frei von menschlichen Eingriffen bleiben soll, also nicht mehr bewirtschaftet wird. Es dürfen also z. B. keine Bäume gefällt oder Pilze gesammelt werden.
Die Pflegezone, auch Pufferzone genannt, soll durch die Nutzung geschützt werden. Hier gibt es vor allem Kulturlandschaften. Forschungsstationen liegen meist in der Pflegezone.
In der Entwicklungszone ist weiterhin alles erlaubt. Hier kann man Autofahren, Landwirtschaft und Forstwirtschaft betreiben und wohnen. Die Infozentren eines Biosphärenreservates liegen oft in dieser Zone.
Die Zonen sind nicht sichtbar voneinander getrennt. Die Kernzone ist also nicht eingezäunt oder abgesperrt. Daher ist es wichtig, bei Wanderungen und Ausflügen auf den Wegen zu bleiben und diese nicht zu verlassen.
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Im Frühsommer ist im südlichen Bliesgau nahezu die Hälfte aller bundesweit vorkommenden Orchideenarten anzutreffen. Verschiedene Groß- und Kleinstlebensräume greifen hier ineinander und ermöglichen dadurch einen außerordentlich hohen Struktur- und Artenreichtum. Das UNESCO-Biosphärenreservat bewahrt nicht nur die traditionelle Kulturlandschaft und die besondere Artenvielfalt der Region, es engagiert sich auch stark im Klimaschutz und in der Etablierung regionaler Wertschöpfungsketten.
Diese Landschaft nutzt der Mensch schon seit Jahrtausenden. Mit einer Bevölkerungsdichte über dem Bundesdurchschnitt es im Vergleich zu den anderen deutschen Biosphärenreservaten insgesamt eher städtisch geprägt. Die Stadt-Land-Beziehung mit all ihren Facetten, Einflüssen und Besonderheiten ist deshalb einer der Schwerpunkte im Nachhaltigkeitsanspruch des Biosphärenreservates.
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Die Landschaft im Biosphärenreservat Bliesgau ist sanfthügelig. Neben Streuobstwiesen mit heimischem Obst kann man auch durch die Buchenwälder spazieren. Die eindrucksvolle Auenlandschaft der Blies, dem namensgebenden Fluss, beherbergt viele verschiedene Tierarten. Auf den ausgedehnten Kalkhalbtrockenrasen kann man nahezu die Hälfte der in Deutschland vorkommenden Orchideenarten bewundern.
Als bedeutendes keltisches und römisches Siedlungsgebiet bietet der Bliesgau den Besuchern viele Möglichkeiten zur historischen Spurensuche. Der landschaftliche Liebreiz im Süden der Region wird durch die Mittelstadt St. Ingbert mit ihrer Industriekultur und ihrem umfangeichen kulturellen Angebot ergänzt.
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Die Region ist Rückzugsgebiet vieler seltener Tier- und Pflanzenarten. Ob Steinkauz oder Rotmilan, Bocks-Riemenzunge oder Klappertopf - die Biosphäre Bliesgau bietet ihnen einen Lebensraum und eine schützende Hand um ihren Fortbestand zu sichern. Auf den ausgedehnten Kalkhalbtrockenrasen lassen sich nahezu die Hälfte der in Deutschland vorkommenden Orchideenarten bewundern. In der wildromantischen Bliesaue findet der aufmerksame Besucher auch Spuren des Bibers, der seit den 90er Jahren hier wieder heimisch ist.
Erfahren Sie hier mehr zu heimischen Tieren und Pflanzen.
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Im Biosphärenreservat Bliesgau gibt es vieles zu entdecken. Die Landschaft kann man am besten bei einer Wanderung oder einer ausgiebigen Radtour bewundern. Es gibt auch die Möglichkeit, Hängematten auszuleihen und mit diesen eine Wanderung zu starten. So kann man bei Bedarf eine Pause einlegen und an den Baumelstationen einfach mal „abhängen“. Wenn man die Region mal aus einer anderen Perspektive beobachten möchte, kann man dies wunderbar bei einer Kanutour machen.
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Ein Partner der Biosphäre Bliesgau ist ein Betrieb, der als offiziell anerkannter Botschafter des UNESCO Biosphärenreservates Bliesgaus auftritt.
Bei der Partnerschaft handelt es sich um eine vertraglich geregelte Kooperation zwischen dem Biosphärenzweckverband und kleineren Unternehmen. Ziel ist gemeinsam eine nachhaltige touristische Entwicklung voranzutreiben und einen Mehrwert für Gäste und Kunden zu ermöglichen. Dabei präsentieren sich die Biosphärenreservats-Partner als
• Botschafter des Biosphärenreservats-Gedankens
• Qualitätsanbieter mit besonderem Service
• besonders umweltfreundlich und nachhaltig
• regional engagiert und motiviert
Sie sind ausgezeichnet mit dem offiziellen Partner-Logo, sind eingebunden in ein Partnernetzwerk und werden aktiv in die bundesweite Kommunikation des Netzwerks der Partner-Initiativen in Deutschland einbezogen.