Triebscheider Hof
Der Triebscheider Hof ist ein historisches Anwesen, das auf eine lange und bewegte Geschichte zurückblickt. Ursprünglich wurde der Hof im Jahr 1743 erstmals erwähnt und diente über die Jahrhunderte hinweg verschiedenen Besitzern als land- und forstwirtschaftlicher Betrieb.
Beschreibung
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts gehörte der Hof Ludwig von Esebeck, einem einflussreichen Minister im Herzogtum Pfalz-Zweibrücken. Unter seiner Ägide dienten die Ländereien primär als forstwirtschaftliche Fläche. Doch die turbulente Zeit der Französischen Revolution brachte einschneidende Veränderungen mit sich: Staatliche und kirchliche Güter wurden unter Napoleon enteignet und privatisiert. In diesem Zuge gelangte der Triebscheider Hof zusammen mit weiteren Liegenschaften in und um Hassel, wie Rittershof, Gut Ettental und der Geistkircher Hof in den Besitz von Pierre-Placide Villeroy, dem Bruder des Mitbegründers der renommierten Steingutmanufaktur Villeroy & Boch.
Pierre-Placide Villeroy führte den Hof weiter, bis er ihn im Jahr 1821 an seinen Sohn Felix Villeroy übergab. Felix Villeroy war ein vielseitig gebildeter Mann: Als studierter Jurist und leidenschaftlicher Demokrat hatte er auch eine tiefe Verbindung zur Land- und Forstwirtschaft. Besonders bekannt wurde er jedoch durch seine Liebe zu Pferden. Felix Villeroy lebte auf dem nahegelegenen Rittershof und widmete sich mit großer Hingabe der Pflege und Zucht von Pferden.
Ein besonderes Kapitel dieser Epoche ist die Verbindung zu Napoleons treuem Araberhengst "Fayoum". Nach den napoleonischen Kriegen fand das Pferd bei Felix Villeroy auf dem Rittershof ein neues Zuhause, wo es sein Gnadenbrot erhielt. Felix’ Zuneigung zu dem Hengst ging so weit, dass er "Fayoum" nach dessen natürlichem Tod ausstopfen ließ. Der Hengst erhielt einen Ehrenplatz auf dem Rittershof und blieb dort bis 1940. Nach der Evakuierung des Bliestals zu Beginn des Zweiten Weltkriegs fanden die zurückkehrenden Besitzer "Fayoum" jedoch stark beschädigt vor – er war von Mäusen zerfressen worden und stand verlassen in der Sattelkammer.
Im Laufe der Jahre wechselte der Triebscheider Hof mehrfach den Besitzer und entwickelte sich zunehmend zu einem bedeutenden landwirtschaftlichen Betrieb. Das Anwesen umfasst große Waldflächen und fruchtbare Wiesen, die sich ideal für Landwirtschaft und Forstwirtschaft eignen. Jeder Besitzer hat den Hof den Bedürfnissen seiner Zeit entsprechend modernisiert und weiterentwickelt.
Heute ist der Triebscheider Hof ein beliebtes Reitsportzentrum mit einem gemütlichen Biergarten. Es ist ein idyllisches Ausflugsziel für Tierliebhaber und Naturliebhaber gleichermaßen. Wanderer und Radfahrer schätzen die schönen Rad- und Wanderwege, die vom Hof aus durch alte Wälder und üppige Wiesen führen und ideale Bedingungen für erholsame Ausflüge in die Natur bieten.
Kontakt
Adresse
Triebscheiderhof 1
66386 St. Ingbert